Bei der jährlichen Dienstversammlung der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Selters konnten am vergangenen Freitag auch zahlreiche Kameraden der Feuerwehr Selters geehrt, befördert und für den Feuerwehrdienst verpflichtet werden.
Für stolze 45 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurde Oberbrandmeister Rainer Weber durch Landrat Achim Schwickert mit dem Goldenen Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen für 35 Jahre aktiven Dienst erhielt Brandmeister Erwin Herkenroth aus den Händen des Landrats. Das 25-jährige aktive Engagement von Wehrführer Gert Freund konnte Bürgermeister Klaus Müller mit dem Silbernen Feuerwehrehrenzeichen würdigen.
Weiterhin wurden durch Bürgermeister Müller im Verlauf der Sitzung gleich 7 neue Kameraden für den Feuerwehrdienst in Selters verpflichtet. Außer Christian Barth, der bereits vorher in Nentershausen aktiv war, wurden nachfolgende Kameraden auch gleich zu Feuerwehrmann-Anwärtern befördert:
Janes Birkhahn
Olaf Herz
Jens Kroll
Julian Rösner
Luca Schneider
Steffen Schürkes
Zum Feuerwehrmann wurden Christopher Baumann, Dominik Brügger, Tim Kroll, Sebastian Nase, Lukas Pfeiffer, Christian Schürkes, Carsten Steindorf und Kevin Volk befördert.
Den Dienstgrad Hauptbrandmeister tragen künftig die Kameraden Christian Fein, Gösta Sayn und Dirk Schnug.
Unser aktiver Feuerwehrkamerad Heiko Jonas wird künftig zusätzlich die Funktion des stv. Wehrführer seiner Heimatwehr Nordhofen begleiten.
Wir gratulieren allen Kameradinnen und Kameraden aus der Verbandsgemeinde Selters zu ihren neuen Dienstgraden und zu den erhaltenen Ehrungen. Allen denjenigen, die fortan eine neue Sonderfunktion ausüben, wünschen wir für ihre Tätigkeit allzeit eine gute Hand.
Das Jugendrotkreuz des DRK Ortsvereins Selters löste kürzlich ihren Gutschein für eine gemeinsame Übung mit der Jugendfeuerwehr mit anschließendem Pizzaessen ein. Die Nachwuchsabteilung des Selterser DRK Ortsvereins hatte sich im vergangenen Jahr am Malwettbewerb der Freiwilligen Feuerwehr beteiligt und wurde für das eingereichte Bild mit dem Gutschein ausgezeichnet.
Bei bestem Wetter konnte die Betreuer und Aktiven der Jugendfeuerwehr Selters eine Reihe interessierter Rotkreuzkids begrüßen. Die Jugendfeuerwehrmädchen und –jungs stellten ihren Gästen den Fuhrpark und die Gerätschaften der Feuerwehr vor. Bei gemeinsamen Übungen durfte auch einmal mit Wasser gespritzt, die Kraft von hydraulischen Rettungsgeräten getestet und beim Schlauchkegeln die Fertigkeiten am Feuerwehrschlauch probiert werden. Ein Highlight für die Jugendrotkreuzler stellte sicherlich auch die Fahrt mit der Drehleiter in luftige Höhe dar. Beim gemeinsamen Pizzaessen wurde dann ein ereignisreicher Übungsabend für beide Seiten ausklingen gelassen.
Estnische Feuerwehr-Experten sind in dieser Woche im Rahmen eines europäischen Austauschprogramms zu Gast beim Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz. Die Delegation besteht aus insgesamt fünf Personen, die verantwortlich im estnischen Katastrophenschutz und in der Präventionsarbeit mitwirken.
Im Rahmen des umfangreichen Wochenprogramms besuchte die Delegation am Dienstag den Westerwaldkreis. Nachdem die Gäste zunächst im Kreishaus in Montabaur durch Kreisfeuerwehrinspekteur Axel Simonis über den Westerwaldkreis Allgemein sowie den Aufbau und die Strukturen des Brand- und Katastrophenschutzes im Kreisgebiet informiert sowie die Integrierte Leitstelle besichtigt wurden, konnte Wehrleiter Tobias Haubrich und Wehrführer Gert Freund die estnischen Katastrophenschutzexperten am Nachmittag im Feuerwehrgerätehaus in Selters begrüßen.
Bei einer Führung durch die Räumlichkeiten sowie einer eingehenden Besichtigung des Fuhrparks, zeigte sich die Delegation begeistert von der Ausstattung der Wehr. Insbesondere die Einsatzleitkomponente des Westerwaldkreises, welche bei der Einheit Selters stationiert ist, weckte besonderes Interesse. Beeindruckt waren die estländischen Katastrophenschutzexperten auch davon, dass die gesamte Pflege und Wartung der Fahrzeuge und Ausrüstung ehrenamtlich geleistet wird und keine hauptamtlichen Kräfte vorhanden sind.
Zu gleich drei schweren Verkehrsunfällen wurden die Freiwilligen Feuerwehren Selters und Herschbach innerhalb einer Woche gerufen.
Am vergangenen Mittwoch, 08.07.2015, wurden die Wehren zu einem Verkehrsunfall auf die L 305 zwischen Selters und Herschbach gerufen. Höhe der Ortslage Goddert geriet gegen 20.45 Uhr eine PKW-Fahrerin aus bisher ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort frontal mit dem PKW eines Mannes. Beide Fahrzeugführer wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Die Feuerwehren Herschbach, Rückeroth und Selters sicherten die Unfallstelle ab und nahmen ausgelaufene Betriebsstoffe auf. Auch die Landung des herbeigerufenen Rettungshubschraubers galt es zu sichern. Durch die Feuerwehr musste die L 305 zwischen Selters und der Abfahrt Rückeroth bis zum Abschluss der Unfallaufnahme und Reinigung der Unfallstelle bis 02.00 Uhr in der Nacht voll gesperrt werden. Neben der Feuerwehr waren auch die Polizei, der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und Notarzt, ein Rettungshubschrauber, ein Polizeihubschrauber, ein unabhängiger Gutachter sowie die Straßenmeisterei und der Abschleppdienst im Einsatz.
Zu einem folgenreicheren Unfall kam es dann am Montag, 13.07.2015, nur wenige Kilometer weiter auf der L 307 zwischen Vielbach und Mogendorf. Gegen 14.51 Uhr geriet ein 19-jähriger aus derzeit nicht bekannten Gründen mit seinem Kleinwagen in einer langgezogenen Linkskurve auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit der rechten Fahrzeugseite mit einem entgegenkommenden LKW. Der Fahrer musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeugwrack mit hydraulischem Rettungsgerät geborgen werden und verstarb leider noch an der Unfallstelle. Die Unfallstelle wurde auch hier wieder durch die Feuerwehr abgesichert. Unterstützt wurden die Feuerwehren aus Selters und Herschbach bei diesem Einsatz von den Kameraden aus Mogendorf, die die L 307 aus Richtung Mogendorf sperrten. Neben der Feuerwehr war der Rettungsdienst mit Notarzt, die Polizei, der DRK Ortsverein Selters, die Straßenmeisterei sowie wieder ein unabhängiger Unfallgutachter und der Abschleppdienst im Einsatz.
Am Dienstag, 14.07.2015, ereignete sich dann gegen 16.28 Uhr ein weiterer schwerer Unfall auf der L 267 zwischen den Abfahrten Selters/Nordhofen und Selters/Maxsain. Aus bisher ungeklärten Gründen kollidierten ein LKW und ein Kleinwagen. Auch hier kam leider für einen jungen PKW-Fahrer jede Hilfe zu spät. Die Rettungskräfte der Feuerwehren Selters und Herschbach hatten auch hier die traurige Aufgabe, die Bergung des Mannes durchzuführen. Der LKW-Fahrer wurde bei dem Unfall verletzt und nach rettungsdienstlicher Versorgung in ein Krankenhaus eingeliefert. Zur Klärung der Unfallursache ist auch in diesem Fall ein unabhängiger Unfallgutachter eingeschaltet worden. Die Feuerwehr übernahm in Absprache mit der Polizei und der Straßenmeisterei die Absicherung und leuchtete in den Abendstunden die Unfallstelle für die Bergung des LKW aus. Der Einsatz konnte gegen 00.00 Uhr in der Nacht beendet werden. Im Einsatz waren wiederum auch der Rettungsdienst mit Notarzt, die Polizei mit Polizeihubschrauber, der DRK Ortsverein Selters, die Straßenmeisterei sowie ein unabhängiger Unfallgutachter und der Abschleppdienst.
Einsätze gehen, Bilder aber bleiben
Feuerwehreinsätze sind glücklicherweise in der Regel Alltagsgeschäft: Keller unter Wasser, Brand eines Mülleimers oder PKWs, Baum über Straße oder Ähnliches. Diese Einsätze sind relativ schnell abzuarbeiten und nicht wirklich belastend für die Helferinnen und Helfer.
Anders sieht es jedoch bei Einsätzen wie in der vergangenen Woche aus. Die sind nicht nur körperlich anstrengend sondern stellen alle Einsatzkräfte auch psychisch vor hohe Herausforderungen. Während des Einsatzes bleibt nicht viel Zeit nachzudenken, hier handeln Feuerwehrleute nach eintrainierten Mechanismen in der erforderlichen Geschwindigkeit. Erst nach den Einsätzen, wenn Ruhe einkehrt und die Kräfte wieder in die Gerätehäuser zurückkehren, beginnt man das Erlebte zu verarbeiten.
Warum nimmt man als ehrenamtliche Rettungskraft eine solch hohe Belastung freiwillig auf sich? Dies ist eine Frage, die sich bei solchen Einsätzen der ein oder andere Helfer oder auch Außenstehende stellen mag. Aber Feuerwehr ist nicht nur ein einfaches Hobby, es ist eine Berufung und Herausforderung. Beim nächsten Einsatz sind wieder alle dabei und bereit alles zu geben, um Menschenleben zu retten und Sachwerte zu schützen.
Früher galt es als stark, diese Bilder einfach wegzustecken und nie mehr darüber zu sprechen. Aber das nagt an einem und posttraumatische Belastungen sind die Folgen. Deshalb wird heutzutage jeder Einsatz im Rahmen einer Einsatznachbesprechung aufgearbeitet, um das Erlebte und schlimme Eindrücke gemeinsam zu verarbeiten und seelischen Erkrankungen vorzubeugen. In erster Linie wird in der Feuerwehr untereinander über das Erlebte gesprochen. Die Kameradschaft der Ehrenamtler ist in diesen Fällen mehr denn je die wichtigste Säule zur Bewältigung der Anforderungen. In den meisten Fällen kennen die Einsatzkräfte die Opfer nicht, wodurch es etwas leichter ist, mit der Situation umzugehen. Richtig schwierig wird es aber bei Kindern und Bekannten. Bei Bedarf können auch die Einsatzkräfte jederzeit auf professionelle Unterstützung der Notfallseelsorge Westerwald zurückgreifen.
Die Feuerwehren suchen übrigens jederzeit Verstärkung. Sind Sie zwischen 16 und 63 Jahren alt und haben Interesse an einem nicht alltäglichen Hobby in einem starken Team? Melden Sie sich bei Ihrer örtlichen Feuerwehr oder aber telefonisch unter 02626/764-26.
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